Das Meer der Theosophie
William Quan Judge
VII – Manas
In unserer Analyse der menschlichen Natur haben wir bisher nur die vergänglichen Elemente der Zusammensetzung des niederen Menschen betrachtet und sind beim vierten Prinzip, bei der vierten Ebene – der Ebene der Begierde – angekommen, ohne die Frage des Denkvermögens berührt zu haben. Aber selbst auf dem bisher beschrittenen Weg muss klar geworden sein, dass zwischen den gewöhnlichen und den theosophischen Anschauungen über das Denkvermögen ein großer Unterschied besteht. Gewöhnlich wird das Denkvermögen als immateriell angesehen oder nur als ein Begriff für die Tätigkeit des Gehirns bei der Evolvierung des Denkens – ein Prozess, der von Mutmaßungen abgesehen völlig unbekannt ist oder bestenfalls durch die Theorie erklärt wird, dass ohne Gehirn kein Denkvermögen vorhanden sei. Man hat sich zwar stark um die Katalogisierung einiger mentaler Funktionen und Eigenschaften bemüht, aber es fehlen der Sprache gänzlich Begriffe um tatsächlich metaphysische und spirituelle Tatsachen über den Menschen zu beschreiben. Diese Begriffsverwirrung und Wortarmut in diesem Bereich verdanken wir fast ausschließlich der dogmatischen Religion. Sie hat jahrhundertelang Dogmen und Lehren aufgestellt und aufgezwungen, die der Vernunft zuwiderlaufen. Ein zweiter Grund ist der natürliche Krieg zwischen Wissenschaft und Religion, der einsetzte, als die Wissenschaft nach der Befreiung der von den Religionen auferlegten Fesseln sich ungehindert mit den Naturtatsachen beschäftigen konnte. Die Reaktion gegen die Religion bewirkte ganz natürlich, dass die Wissenschaft nur eine materialistische Vorstellung über den Menschen und die Natur akzeptieren konnte. Keine dieser beiden Richtungen lieferte uns daher bis jetzt Begriffe zur Beschreibung des fünften, sechsten und siebten Prinzips, aus welchen sich die Dreiheit, der wirkliche Mensch, der unsterbliche Pilger zusammensetzt.
Das fünfte Prinzip heißt Manas in der von Mr. Sinnett angenommenen Einteilung und wird gewöhnlich mit Denkvermögen übersetzt. Auch andere Namen wurden diesem Prinzip gegeben; es ist jedoch der Wisser, der Wahrnehmende, der Denker. Das sechste Prinzip ist Buddhi, die spirituelle Unterscheidungskraft. Das siebte Prinzip ist Ātman oder Geist, der Strahl aus dem absoluten Sein. Die westlichen Sprachen reichen teilweise für eine Beschreibung von Manas aus, aber nicht für Buddhi oder Ātman. Vieles können sie nicht ausdrücken, was über Manas gesagt werden könnte.
Die Evolution entwickelte die niederen Prinzipien und schuf schließlich die Gestalt des Menschen mit einem Gehirn, das eine bessere und größere Kapazität aufwies als die jeden anderen Tieres. Diese menschliche Gestalt war jedoch kein denkender Mensch und benötigte das fünfte Prinzip, das Denkvermögen, das Wahrnehmungsvermögen, um ihn gänzlich vom Tierreich zu unterscheiden und ihm die Fähigkeit zu verleihen, sich seiner selbst bewusst zu werden. Die Monade war in diese Formen eingeschlossen, und diese Monade besteht aus Ātman und Buddhi. Ohne die Gegenwart der Monade könnte die Evolution nicht stattfinden. Wenn wir uns einen Augenblick an den Punkt zurückversetzen, an dem die Menschheit noch ohne Denkvermögen war, ergibt sich die Frage: „Wer gab das Denkvermögen, wo kam es her und was ist es?“ Es ist das Verbindungsglied zwischen dem Geist des Gottes oben und dem Persönlichen unten; es wurde den verstandeslosen Monaden von anderen gegeben, die den ganzen Evolutionprozess schon vor unvorstellbaren Zeiten auf anderen Welten und in anderen Weltsystemen durchlaufen hatten. Es kam daher aus anderen Evolutionsperioden, die lange vor der Entstehung unseres Sonnensystems begonnen und vollendet worden waren. So lautet die Theorie, die heute seltsam und unannehmbar erscheinen mag; sie muss aber geäußert werden, wenn wir die Wahrheit über die Theosophie sagen wollen. Es ist nur die Weitergabe dessen, was andere vor uns gesagt haben.
Die Methode, nach der das Licht des Denkvermögens anderen, nicht mit Denken begabten Menschen vermittelt wurde, kann veranschaulicht werden durch das Anzünden vieler Kerzen mit einer einzelnen Kerze. Mit einer brennenden Kerze können viele noch nicht brennende Kerzen angezündet werden. So ist es auch mit Manas. Es ist die brennende Kerze. Die vernunftlosen Menschen mit ihren vier Elementarprinzipien Körper, Astralkörper, Lebenskraft und Verlangen entsprechen den nicht entfachten Kerzen, die sich selbst nicht anzünden können. Die Söhne der Weisheit – die Älteren Brüder einer jeden menschlichen Familie auf einem beliebigen Globus – besitzen das Licht, das sie von anderen erhielten, die zurückreichen und noch weiter zurückreichen, in einer Aufeinanderfolge ohne Anfang und Ende. Sie entfachten in den zusammengesetzten vier niedrigeren Prinzipien und der Monade das Feuer und entzündeten auf diese Weise in dem neuen Menschen Manas und bereiteten damit wieder eine große Rasse auf die abschließende Initiation vor. Dieses Entfachen des manasischen Feuers wurde in allen großen Religionen und auch in der Freimaurerei symbolisiert. Im Osten erscheint ein Priester mit einer brennenden Kerze am Altar und an dieser einen Kerze entzünden Tausende ihre Kerze. Die Parsen besitzen ebenfalls ihr heiliges Feuer, das mit einer anderen heiligen Flamme entzündet wird.
Manas oder der Denker ist das reinkarnierende Wesen, das Unsterbliche, das alle Ergebnisse und Werte der verschiedenen auf der Erde und anderswo gelebten Leben in sich trägt. Manas wird in seiner Natur dual, sobald es sich mit einem Körper verbindet. Weil das menschliche Gehirn ein höher stehendes Organ ist, wird es von Manas benützt, um aus Voraussetzungen Schlussfolgerungen zu bilden. Das unterscheidet auch den Menschen vom Tier, denn das Tier handelt automatisch nach sogenannten instinktiven Impulsen, während der Mensch den Verstand gebrauchen kann. Dieser Verstand ist der niedrigere Aspekt des Denkers oder des Manas und nicht, wie manche angenommen haben, die höchste und beste Begabung des Menschen. Der andere, und in der Theosophie höhere, ist der intuitive Aspekt, der unabhängig vom Verstand erkennt. Das niedere und rein Intellektuelle steht dem Prinzip des Verlangens am nächsten und unterscheidet sich dadurch von seinem anderen Aspekt, der eine Affinität zu den oberen, spirituellen Prinzipien hat. Wenn also der Denker nun völlig intellektuell wird, tendiert die ganzen Natur nach unten: Denn der isolierte Intellekt ist kalt, herzlos, selbstsüchtig, weil er nicht durch die beiden anderen Prinzipien, Buddhi und Ātman, erleuchtet wird.
Im Manas sind die Gedanken aller Leben gespeichert. Das bedeutet: In jedem Leben zeigt die Gesamtsumme der Gedanken, die allen Handlungen dieses betreffenden Lebens zugrunde liegen, einen allgemeinen Charakter, der einer oder mehreren Klassen zugeordnet werden kann. Das heißt, der heutige Geschäftsmann ist ein spezieller Typus – sein gesamtes Gedankenleben repräsentiert nur ein einziges Denkmuster. Der Künstler ist ein anderer Typus. Der Mensch, der seinen Geschäften nachgeht, der aber auch viel nach Ruhm und Macht strebte, ohne sie zu erreichen, ist wieder ein anderer Typus. Die Menge der sich selbst aufopfernden, mutigen und charakterstarken armen Leute, die nur wenig Zeit zum Nachdenken haben, ergibt eine weitere bestimmte Klasse. In all diesen Kategorien bildet die Gesamtmenge des Gedankenlebens – das, woran das Herz hing – den Strom oder Faden einer lebenslangen Meditation. Das alles wird in Manas gespeichert und kann jederzeit in irgendeinem Leben wieder hervorgebracht werden, wenn das Gehirn und die physischen Umstände jenen gleichen, die zur Erzeugung dieser Gedankenklasse benützt wurden.
Manas sieht die von den physischen und von den wirklichen inneren Organen wahrgenommenen Objekte. Wenn das geöffnete Auge auf der Netzhaut ein Bild empfängt, wird die ganze Szene in den Sehnerven, die in das Gehirn münden, in Schwingungen umgewandelt, wo Manas sie dann als eine Idee wahrnehmen kann. Das gilt auch für jedes andere Organ und jeden anderen Sinn. Wenn die Verbindung zwischen Manas und Gehirn unterbrochen ist, wird sich keine Intelligenz manifestieren, außer Manas hat durch Schulung entdeckt, wie man den Astralkörper aus dem physischen Körper aussendet und dadurch die Verbindung mit den Mitmenschen aufrechterhält. Dass die Organe und Sinne die Objekte nicht erkennen, haben Hypnose, Mesmerismus und Spiritismus jetzt bewiesen. Aus hypnotischen und mesmeristischen Experimenten wissen wir, dass das gesehene oder ertastete Objekt, an dem alle Wirkungen eines realen Gegenstandes empfunden werden, häufig nur eine im Gehirn des Versuchsleiters existierende Vorstellung ist. In gleicher Weise kann Manas, unter Verwendung des Astralkörpers, einem anderen Menschen eine Vorstellung einprägen, und schon erfasst dieser Mensch diese Vorstellung und setzt sie in einen sichtbaren Gegenstand um, der die normalen Erscheinungen der Dichte und Schwere aufzuweisen scheint. Viele hypnotische Experimente zeigen, dass die sogenannte Materie nicht per se fest oder dicht ist, dass das Sehen nicht immer vom Auge und von den Lichtstrahlen abhängt, die von einem Objekt ausgehen; dass das für ein normales Gehirn und für normale Organe nicht Vorhandene für einen anderen durchaus greifbar sein kann und dass durch eine bloße Idee physische Wirkungen im Körper hervorgebracht werden können. Das bekannte Experiment, bei dem mit einem gewöhnlichen Stück Papier eine Blase auf der Haut erzeugt oder die Wirkung eines echten Zugpflasters aufgehoben wird, bei dem nur mit Hilfe von Suggestionen eine Blase entsteht oder nicht entsteht, beweist schlüssig die Möglichkeit, mit Manas einen Einfluss auf die Materie auszuüben. Alle derartigen Phänomene sind aber nur Kraftdemonstrationen des niederen Manas, das im Astralkörper und im vierten Prinzip – Begierde – tätig ist und den physischen Körper als Schauplatz der Kräfte benutzt.
Das niedere Manas bewahrt alle Eindrücke eines Lebens auf und produziert sie manchmal auf ungewöhnliche Weise in Trancezuständen, in Träumen, Delirien oder Hypnosezuständen und manchmal auch unter normalen Umständen und sehr oft im Augenblick des physischen Todes. Gewöhnlich ist es aber so stark mit dem Gehirn, mit dem Gedächtnis und den Sinneseindrücken beschäftigt, dass es nur wenige Erinnerungen aus der ungeheuren Zahl von Ereignissen wiedergibt, die ihm im Laufe der Jahre dargeboten wurden. Das niedere Manas beeinträchtigt die Tätigkeit des höheren Manas, weil gerade auf der jetzigen Evolutionsstufe die Emotionen und alle korrespondierenden Kräfte, Fähigkeiten und Sinne am meisten entwickelt sind, wodurch das weiße Licht der spirituellen Seite des Manas gewissermaßen verdunkelt wird. Es wird durch jedes gedankliche oder materielle Objekt, das ihm vorgestellt wird, gefärbt. Mit anderen Worten: Das durch das Gehirn arbeitende niedere Manas nimmt sofort die Form und andere Eigenschaften eines Objekts an, gleich ob mentaler oder anderer Natur. Dadurch weist das niedere Manas vier Eigentümlichkeiten auf: Erstens es schweift von Natur aus von jedem Punkt, Objekt oder Subjekt ab; zweitens es wendet sich einer angenehmen Idee zu; drittens es wendet sich einer unangenehmen Idee zu; viertens es bleibt passiv und erwägt nichts. Die erste Eigentümlichkeit ist dem Gedächtnis und der natürlichen Bewegung des Manas zuzuschreiben; die zweite und dritte sind nur auf die Erinnerung zurückzuführen; die vierte bedeutet – wenn nicht abnormal – Schlaf und – wenn abnormal – bedeutet sie Wahnsinn. Diese alle dem niederen Manas angehörenden mentalen Eigenschaften muss das höhere Manas mit Hilfe von Buddhi und Ātman bekämpfen und überwinden. Das höhere Manas wird, wenn handlungsfähig, zum Genius, wie wir manchmal sagen, und wenn es die Herrschaft ganz übernimmt, kann man ein Gott werden. Die Erinnerung führt aber dem niederen Manas beständig Bilder vor, was zu einer Verdunklung des höheren Manas führt. Manchmal begegnen wir auf dem Lebensweg jedoch hier und da Menschen, die Genies, große Seher oder Propheten sind. In ihnen wirken die höheren Kräfte des Manas, ihre Person ist erleuchtet. Zu diesen zählten die großen Weisen der Vergangenheit; Menschen wie Buddha, Jesus, Konfuzius, Zoroaster und viele andere. Auch Dichter wie Tennyson, Longfellow und andere waren Menschen, in welchen das höhere Manas hin und wieder einen hellen Lichtstrahl auf den niederen Menschen warf, um bald wieder durch die Einwirkungen einer dogmatischen religiösen Erziehung verdunkelt zu werden, die dem Gedächtnis gewisse Bilder zugeführt hat, die Manas immer an der Erlangung der vollen Aktivität hindern.
In dieser höheren Dreiheit steht über jedem einzelnen der Gott; es ist Ātman und kann auch höheres Selbst genannt werden.
Als nächstes folgt der spirituelle Teil der Seele, genannt Buddhi; wenn Buddhi völlig mit Manas vereinigt ist, kann man sie als das Göttliche Ego bezeichnen.
Das innere Ego, das reinkarniert und Körper um Körper bewohnt und Leben für Leben alle Eindrücke speichert und dadurch Erfahrungen sammelt und diese dem göttlichen Ego zuführt und während einer ungeheuren Periode von Jahren Freude und Leid erlebt, ist das fünfte, nicht mit Buddhi vereinigte Prinzip – Manas. Es ist die fortdauernde Individualität, die jedem Menschen das Gefühl vermittelt, dass er ‘er selbst’ ist und kein anderer. Manas lässt uns durch alle Wechsel von Tag und Nacht, von Jugend an bis zum Ende des Lebens, die uns eigene Identität empfinden. Es überbrückt die durch den Schlaf erzeugte Kluft wie auch die Kluft des Todesschlafes. Manas und nicht unser Gehirn erhebt uns über das Tier. Die Tiefe und Mannigfaltigkeit der Gehirnwindungen des Menschen werden durch die Anwesenheit des Manas verursacht, sie sind nicht die Ursache des Denkvermögens. Und wenn wir uns entweder ganz oder ab und zu bewusst mit Buddhi vereinen, mit der spirituellen Seele, dann schauen wir sozusagen Gott. Das ist es, was die Alten sich zu sehen wünschten. Die heutigen Menschen halten das jedoch nicht für möglich, sie verzichten lieber auf ihr eigenes Recht auf Wesensgröße und beten einen imaginären Gott an. Er ist einzig nach ihren Phantasievorstellungen geschaffen und unterscheidet sich daher nur wenig von der schwachen Menschennatur.
Diese fortdauernde Individualität in der gegenwärtigen Rasse hat deshalb schon jede Art Erfahrung durchgemacht. Die Theosophie besteht darauf, dass die Individualität permanent ist und der Notwendigkeit unterliegt, weiterhin an der Evolution teilnehmen zu müssen. Diese Individualität hat eine Pflicht zu erfüllen: Sie muss die gesamte Materie unserer Globenkette, zu der die Erde gehört, auf eine höhere Stufe emporheben. Wir haben alle an einer Zivilisation nach der anderen teilgenommen und in einer Rasse nach der anderen auf der Erde gelebt – und wir werden weiterhin alle Runden und Rassen durchleben, bis die siebte Runde vollendet ist. Gleichzeitig darf man aber nicht vergessen, dass die Materie dieses Globus und das mit ihm Verbundene, ebenfalls schon durch jede Art von Form gegangen ist, möglicherweise mit einigen Ausnahmen in sehr niedrigen Ebenen mineralischer Formationen. Aber im Allgemeinen ist die ganze sichtbare und die im Raum befindliche noch nicht ausgefällte Materie irgendwann einmal zu Formen aller Art gestaltet gewesen, von denen uns viele überhaupt nicht vorstellbar sind. Die Evolutionsprozesse laufen jetzt in einigen Abteilungen mit größerer Schnelligkeit ab als in früheren Zeiten, weil sowohl Manas als auch die Materie eine größere Handlungsfertigkeit erworben haben. Das gilt ganz besonders für den Menschen, der in dieser Evolution allen Wesen oder Dingen am weitesten voraus ist. Er wird jetzt rascher inkarniert und ins Leben gebracht als in früheren Perioden, in denen es viele Jahre dauerte, einen ‘Rock aus Fellen’ zu erlangen. Dieses immer wieder Ins-Leben-Kommen kann von normalen Menschen nicht vermieden werden, weil das niedere Manas immer noch durch Begierde, das gegenwärtig dominierende Prinzip, gebunden ist. Da Manas, während es im Körper ist, fortwährend durch Begierde getäuscht wird, kann es auch nicht verhindern, dass die Kräfte auf es einwirken, die während der Lebenszeit erzeugt werden. Diese Kräfte werden von Manas erzeugt, das heißt durch das Denken im Lauf des Lebens. Jeder Gedanke bildet eine physische und eine mentale Verbindung zu dem Wunsch, in dem er wurzelt. Alles Leben ist von solchen Gedanken erfüllt, und wenn die Ruheperiode nach dem Tod beendet ist, ist Manas aufgrund der Gedanken des vergangenen Lebens durch zahllose elektromagnetische Fäden mit der Erde verbunden. Und daher auch durch Begierde, denn es war Begierde, die so viele Gedanken erzeugte, und Unwissenheit über die wirkliche Natur der Dinge. Die Kenntnis dieser Lehre, dass der Mensch wirklich ein Denker und aus Gedanken gemacht ist, wird alle übrigen Zusammenhänge mit Inkarnation und Reinkarnation klären. Der Körper des inneren Menschen ist aus Gedanken aufgebaut. Da das so ist, folgt daraus, dass die Rückkehr zum Leben hierher unvermeidlich ist, wenn die Gedanken eine stärkere Affinität zum irdischen Leben haben als anderswohin.
Gegenwärtig ist Manas in der Rasse noch nicht voll aktiv, da Begierde noch an oberster Stelle steht. Im nächsten Zyklus der Menschheitsperiode wird Manas in der ganzen Menschheit voll aktiv und ganz entwickelt werden. Deshalb sind die Menschen der Erde auch noch nicht an dem Punkt angelangt, wo sie sich in Bezug auf den einzuschlagenden Weg bewusst entscheiden müssen; wenn aber in dem erwähnten Zyklus Manas aktiv ist, dann werden alle gezwungen sein, bewusst die Wahl zwischen links und rechts zu treffen. Der rechte Pfad führt zur völligen und bewussten Vereinigung mit Ātman; der linke zur Vernichtung der Wesen, die diesen Pfad vorziehen.