Willkommen auf den Internetseiten der Theosophischen Gesellschaft Pasadena.

Die Gesellschaft wurde 1875 in New York gegründet, um den Fokus der Menschheit auf die Einheit des Lebens zu richten.

Theosophie: Das Wort ist abgeleitet vom griechischen Theos (Gott, Gottheit) und Sophia (Weisheit).

Ihre Philosophie stellt eine zeitgemäße Präsentation jener uralten Weisheitslehren dar,
welche den Religionen, Wissenschaften und Philosophien der Welt unterliegen.

Das Wort Theosophie ist griechischen Ursprungs, von Theos, „Gott“, und Sophia, „Weisheit“, mit der Bedeutung: „Die göttlichen Dinge betreffende Weisheit“. Der Begriff hat eine ehrwürdige Geschichte. Er wurde von den neuplatonischen und christlichen Schriftstellern vom 3. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. benutzt und ebenso von den Kabbalisten und Gnostikern – in dem Versuch zu beschreiben, wie das Eine zu den Vielen wird, wie das Göttliche oder Gott sich in einer Reihe von Emanationen durch alle Naturreiche manifestiert. Das Wort Theosophie wurde während des Mittelalters und der Renaissance benutzt, und Jakob Böhme wurde wegen seiner Vision des Menschen als Mikrotheos und Mikrokosmos der teutonische Theosoph genannt.
Das Wort Theosophia wird auch mit Ammonius Sakkas von Alexandria in Verbindung gebracht, der seinen Schülern im 3. Jahrhundert n. Chr. ein theosophisches System oder eine Schule des Denkens enthüllt haben soll in einem Versuch, die scheinbar voneinander abweichenden Elemente der archaischen, damals gängigen Weisheit in dieser von Menschen wimmelnden Metropole zu einer universalen Synthese zu verschmelzen. Er hatte einen vorbildlichen Charakter und wurde aufgrund seiner göttlichen Inspirationen, die er erhielt, theodidaktos, „von Gott unterwiesen“, genannt. Ammonius forderte strengste Moralität, und obwohl von seinen Lehren und Praktiken keine Aufzeichnungen gemacht wurden, zeichnete sein Schüler Plotin vorausschauend für die Nachwelt die herausragenden Lehren seines Meisters auf. So haben wir die Enneaden oder „Neun“ Bücher des Neuplatonismus, welche während der folgenden Jahrhunderte große Bedeutung hatten.
Im späteren Europa verfolgten die Kabbalisten und Alchimisten, die frühen Rosenkreuzer und Freimaurer, die Feuerphilosophen, Theosophen und andere dieselben Ziele. Einzeln und in Geheimbünden erklärten sie, dass das Eine, das Göttliche, das undefinierbare Prinzip aus sich selbst das gesamte Universum emanierte und dass alle Wesen und die in ihm enthaltenen Dinge schließlich zu jener Quelle zurückkehren. Im Besonderen versuchten sie, der Christenheit in ihren Tagen die spirituelle Wahrheit einzuflößen, dass die mystische Einheit mit dem Göttlichen das Geburtsrecht aller ist, weil in jedem Menschen ein göttlicher Kern existiert.
Somit ist klar, dass das theosophische Streben, seine Lehren und seine Praxis keine neue Bewegung darstellen. Es ist zeitlos und wurzelt in der Unendlichkeit der Vergangenheit genauso fest, wie es in der Unendlichkeit künftiger Äonen verwurzelt sein wird. Die Theosophie hat kein Glaubensbekenntnis, kein Dogma, keine Glaubenssätze, die akzeptiert werden müssen, weil die Wahrheit nicht etwas jenseits oder außerhalb von uns, sondern tatsächlich innen ist. Nichtsdestoweniger umfasst sie eine zusammenhängenden Satz von Lehren über den Menschen und die Natur, die auf verschiedene Arten in den heiligen Traditionen der Welt zum Ausdruck gebracht wurden.
Die moderne theosophische Bewegung begann im letzten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts – eine Intervention zum richtigen Zeitpunkt, denn die vorhergehenden Jahrzehnte wurden Zeuge eines radikalen Umbruchs im spirituellen und intellektuellen Denken. Das Weltbewusstsein war reif für eine Veränderung: Auf der einen Seite hatte der zügellose Materialismus sowohl in der Theologie als auch in der Wissenschaft das unabhängige Forschen im Würgegriff, und auf der anderen Seite wurden viele Menschen, die danach hungerten an die Unsterblichkeit der Seele zu glauben, von der Schimäre spiritualistischer Phänomene in die Irre geführt. Eine kosmische Vision des Menschen und seiner Rolle im Universum war dringend notwendig – eine Vision, die das Vertrauen in das göttliche Gesetz wiederherstellen und eine sinnvolle Erklärung der scheinbar grausamen Ungerechtigkeiten der irdischen Existenz bieten würde.
H. P. Blavatsky, eine Frau mit außerordentlichen Gaben, angetrieben von ihrer furchtlosen Hingabe für die Wahrheit und die Bekämpfung der Ursachen des menschlichen Leids, wurde die leitende Vertreterin der modernen theosophischen Bewegung. Sie gehörte zu der langen Reihe von ‘Übermittlern’ der universalen Gottesweisheit und säte elektrifizierende Gedanken, innovative Ideen – Ideen, welche das Denken der Menschheit revolutionieren sollten, in die Gedankenatmosphäre der Welt. Der Hauptgedanke war, dass wir eine Einheit sind. Sie ermutigte die Untersuchung und das Studium des spirituellen Erbes aller Völker, um die Täuschung auszurotten, irgendeine Rasse oder ein Volk wäre das ‘Auserwählte’, hätte die einzige wahre Religion und den einzigen Gott. Sogar eine flüchtige Prüfung anderer Glaubenssysteme erweitert unseren Horizont. Es ist eine spannende Erfahrung, den gleichen goldenen Faden zu erkennen, der jede Tradition durchzieht – ob eine religiöse, philosophische oder sogenannte primitive; wir empfinden sofort Sympathie, eine Empathie mit allen, die diese Wahrheiten besitzen und hegen. Allein das führt zu einer Einheit, zu einem Gefühl des Verständnisses, zu einer Verknüpfung des Schicksals.
Jeder Mensch ist eine Miniaturkopie dessen, was die Sonnen und Sterne sind – in Tempeln aus Materie wohnende lebendige Gottheiten. Wir haben eine ebenso lange Pilgerfahrt hinter uns wie vor uns: eine Vergangenheit, erfüllt von langen Erfahrungszyklen, welche die Seele für ihren gegenwärtigen Status reifen ließen, und eine Zukunft mit unbegrenzten Möglichkeiten, während der wir aus unserem Menschsein zum vollkommenen Glanz der Göttlichkeit evolvieren werden. HPB erhebt keinen Anspruch, die Urheberin dieser Lehren zu sein; sie war vielmehr eine Übermittlerin in einer gegenwärtigen Sprache für eine „ausgewählte Anzahl von Fragmenten“ der esoterischen Aufzeichnungen.
Weshalb manifestiert sich die Göttlichkeit so oft und in so unterschiedlichen Formen? Jeder göttliche Samen, jeder Gottesfunke, jede Einheit des Lebens muss die großen Zyklen der Erfahrung durchlaufen – von den spirituellsten Reichen zu den materiellsten, um aus erster Hand Wissen über jeden Seinszustand zu gewinnen. Er muss es lernen, indem er zu jeder Form wird, das heißt indem er sich in ihnen verkörpert, während er seinen Lauf durch den materiellen Bogen nimmt.

Die theosophische Philosophie ist so groß wie das Meer: „Unergründlich in seinen Tiefen, gibt es den größten Denkern weitesten Raum und ist an seinen Ufern dennoch flach genug für das Verständnis eines Kindes.“ Obwohl ihre Wahrheiten tief in kosmologische Feinheiten reichen, durchzieht das Ganze eine schöne Einfachheit: Einssein ist der goldene Schlüssel. Wir sind unsere Brüder, ungeachtet welchen rassischen, sozialen, erzieherischen oder religiösen Hintergrund wir haben. Und diese Affinität ist nicht auf das Menschenreich begrenzt: Sie schließt jedes atomare Leben mit ein, das so wie wir evolviert – alles innerhalb des Netzwerks von Hierarchien, die diesen pulsierenden Organismus, den wir unser Universum nennen, zusammensetzen. Sicherlich war unser großer Fehler, uns als eigenständige, einem feindlichen Universum preisgegebene Teilchen zu betrachten, statt als Gottesfunken, die in der zentralen Feuerstelle des Göttlichen entzündet wurden – als im Wesentlichen eins in der Essenz, wie die Kerzenflamme eins ist mit den Sternenfeuern im Kern unserer Sonne.
Natürlich ist die Anerkennung des Prinzips der universalen Bruderschaft verhältnismäßig einfach im Vergleich damit, sie zu leben. Wir alle haben manchmal Schwierigkeiten, in Harmonie mit uns selbst zu leben, ganz zu schweigen davon, dasselbe mit den anderen zu erreichen. Vielleicht wäre ein erster Schritt, uns selbst zu akzeptieren, Freundschaft mit allem in unserer Natur zu schließen und zu erkennen, dass wir auf diese Weise unsere niederen Neigungen zusammen mit unseren höheren Fähigkeiten annehmen. In dieser Akzeptanz anerkennen wir automatisch die anderen – ihre Unzulänglichkeiten ebenso wie ihre Größe. Das ist tätige Bruderschaft, denn sie zerstreut jene feinen Blockaden, die uns davon abhalten zu empfinden, dass wir alle Einheiten der einen menschlichen Lebenswoge sind.
Bereits das Thema unseres Einsseins mit der Natur hat das moderne Denken und den heutigen Lebensstil revolutioniert. Wieder einmal beginnen wir, uns als Teilnehmer in einem Ökosystem kosmischer Dimension zu erkennen. Wir entdecken, dass wir, die Beobachter, nicht nur das Objekt, das wir beobachten, sondern die Gesamtheit der evolvierenden Wesenheiten maßgeblich beeinflussen. Vor allem erkennen wir – wenngleich bisher nicht in ausreichendem Maß –, dass wir eine Menschheit sind und dass das, was jeder Einzelne von uns tut, um jemanden zu unterstützen, allen wohl tut, wir schlagen damit eine klingende Saite der andauernden Symphonie an, die wir gemeinsam komponieren. Obwohl die Last unserer Unmenschlichkeit tatsächlich schwer wiegt, wird sich das Universum selbst an der kleinsten Regung des Mitleids in der Seele selbst eines einzigen Menschen erfreuen.

– Gekürzter und überarbeiteter Auszug aus Theosophie entdecken: Was ist Theosophie?

„Die Ethik der Theosophie ist wichtiger als jede Enthüllung psychischer Gesetze und Fakten. Letztere beziehen sich ganz auf den materiellen und vergänglichen Teil des siebenfältigen Menschen. Aber die Ehtik senkt sich in den wirklichen Menschen – das reinkarnierende Ego – und ergreift ihn. Äußerlich sind wir nur Ein-Tages-Geschöpfe; innerlich sind wir ewig.“

H. P. Blavatsky über Die Geheimlehre:

„Es ist aber vielleicht wünschenswert unmissverständlich festzustellen, dass die in diesen Bänden enthaltenen Lehren – wie bruchstückhaft und unvollständig auch immer sie sein mögen – weder der hinduistischen, der zoroastrischen, der chaldäischen oder der ägyptischen Religion, noch dem Buddhismus, Islam, Judentum oder Christentum ausschließlich angehören. Die Geheimlehre ist die Essenz von allen diesen. Die in ihren Ursprüngen aus ihr hervorgegangenen, verschiedenen religiösen Systeme werden nun wieder in ihrem ursprünglichen Element verschmolzen, aus dem jedes Mysterium und Dogma hervorging, sich entwickelte und materialisierte.“

     — Band 1: xvi

„… diese beeindruckende Entwicklung hat weder einen denkbaren Anfang noch ein vorstellbares Ende. Unser „Universum“ ist nur eines von einer unendlichen Anzahl von Universen. … weil … jedes von ihnen zu seinem Vorgänger in der Beziehung einer Wirkung und zu seinem Nachfolger in der einer Ursache steht.“

    — Band 1: 45

„Von den Göttern zu den Menschen, von Welten zu Atomen, vom Stern zur Nachtkerze, von der Sonne bis zur Lebenswärme des geringsten organischen Wesens, ist die Welt der Form und des Daseins eine ungeheure Kette, deren Glieder alle zusammenhängen.“

   — Band 1: 627

Metaphysisch und esoterisch betrachtet gibt es in der Natur nur Ein Element, und an dessen Wurzel ist die Gottheit … direkt aus dessen Essenz kommt der Mensch hervor, ob physisch, psychisch, mental oder spirituell betrachtet.

   — Band 1: 475

Ausschließlich das Wissen von den beständigen Wiedergeburten ein- und derselben Individualität durch den gesamten Lebenszyklus hindurch … kann uns das mysteriöse Problem von Gut und Böse erklären und den Menschen mit der schrecklichen, scheinbaren Ungerechtigkeit des Lebens versöhnen.

— Band 2: 354

Helena Petrovna Blavatsky

Das Großartigste, was Theosophie für uns vollbringt, ist meiner Meinung nach, dass sie die Schleier von unseren Augen nimmt und unsere Ohren öffnet, so dass wir beim Sehen etwas mehr sehen und beim Hören etwas mehr hören; bis wir schließlich anfangen zu hören, was die Stille uns sagt – die Stimme der Stille, die für uns die bedeutendste, reichhaltigste und weisheitsträchtigste Stimme ist. Theosophie wäre nur eine Farce, nur ein Flitterwerk, wenn sie uns nicht aus uns selbst erwecken und uns zu mehr machen würde, als wir waren. Das ist ihr einziges Ziel; und das ist der wahre Grund, warum wir sie studieren: um immer erleuchteter, ein wenig größer und ein bisschen empfänglicher zu werden.

Gottfried de Purucker: Der Wind des Geistes, S. 3

Es ist eine allgemeine Überzeugung der Menschheit, dass der Mensch eine unsterbliche Seele besitzt. Dem fügt die Theosophie hinzu, dass er eine Seele ist und dass zu dem die ganze Natur beseelt ist; dass ferner das riesige Aufgebot von Dingen und Menschen nicht nur Anhäufungen von Atomen sind, die zufällig zusammengewürfelt wurden und sich folglich ohne Gesetzmäßigkeiten entwickelt hätten, sondern dass alles, bis hinab zum kleinsten Atom, Seele und Geist ist, in ständiger Entwicklung unter der Herrschaft des Gesetzes, das dem Ganzen innewohnt. Wie die alten Weisen lehrt auch die Theosophie, dass der ganze Evolutionsprozess das Drama der Seele ist und dass die Natur nur zum Sammeln seelischer Erfahrung existiert.

William Quan Judge: Das Meer der Theosophie, S. 21