Einmal um die Sonne
Elsa-Brita Titchenell
Knurr, Peter, grrrrr!
Peter blieb an einem Flüsschen stehen, das bis auf ein kleines Rinnsal in der Mitte fest zugefroren war. Plötzlich hörte er eine raue Stimme, die sagte:
„Knurr, Peter, grrrrr!“
Ein großer, schwarzer Bär kam mit seinem komischen, schwerfälligen Gang auf ihn zu. Peter war so erschrocken, dass er nicht einmal fortlaufen konnte. Er stand nur da und wartete darauf, dass der Bär ihn am Stück verschlingen würde. „Grr!“, sagte der Bär wieder.
„Wie geht es dir?“, sagte Peter und versuchte, nicht zu zittern. Onkel Pfefferkorn hatte gesagt, dass er jeden alles fragen könne, aber er hatte nichts über große, schwarze Bären gesagt und wie man mit ihnen umgehen soll.
„Gut“, sagte der Bär, „aber ich bin müde.“
Da verstand Peter, dass der Bär gar nicht zornig war, er sagte „Grrmph!“ nur als eine Art Gruß.
Plötzlich gähnte der Bär schrecklich. Peter zuckte zusammen. Wollte ihn der Bär doch noch fressen?
„Ich bin gerade dabei, in meine Höhle zu kriechen, um zu überwintern“, gähnte der Bär. „Und was hast du vor?“
„Ich weiß nicht“, sagte Peter.
„Für einen ist noch Platz“, knurrte der Bär. „Du kommst besser mit mir mit.“
Peter wusste nicht genau, ob er das wirklich wollte. Der Bär erschien ihm sehr grob. Aber draußen war es kalt, und so dachte er, er wolle wenigstens mitgehen und sehen, wo der Bär wohnt.
In einem Felsen war ein schönes, großes Loch, fast wie eine Höhle, dachte Peter. Es war trocken und sorgfältig mit Zweigen und trockenen Blättern ausgelegt, auf denen man weich liegen konnte.
Der Bär rollte sich in der Höhle zusammen und zeigte Peter, wo er sich neben ihn hinkuscheln könne. Peter setzte sich vorsichtig hin. Mit einem letzten „Grrmph!“ war der Bär fest eingeschlafen.
In der Höhle war es gemütlich. Peter drückte sich nahe an das raue, wollige Fell des Bären und bald war auch er fest eingeschlafen.
Peter hatte lange geschlafen, als eine strenge Stimme ihn aufweckte und sagte: „Los, Peter, du kannst nicht dein ganzes Leben hierbleiben.“ Es war Onkel Pfefferkorn.
„Oh!“, sagte Peter und rieb sich die Augen. „Wie spät ist es?“
„Zeit, dass du aufstehst“, sagte Onkel Pfefferkorn. „Du hast fast eine Woche lang geschlafen.“ „Eine Woche!“, rief Peter. Der Bär bewegte sich unruhig und Peter dämpfte seine Stimme.
„Eine Woche!“, flüsterte er. „Aber warum schläft ER noch?“, fragte er. „Er schläft ein paar Monate lang“, sagte Onkel Pfefferkorn. „Komm weiter!“ Peter kletterte so geräuschlos, wie er nur konnte, aus der Höhle des Bären. Als sie draußen waren, fragte er: „Warum schläft er so lange?“
„Er schläft den ganzen Winter hindurch. Das ist für ihn so lange wie eine Nacht.“
„Bleibt er dann den ganzen Sommer über wach?“, fragte Peter.
„Nicht ganz. Er schläft in der Nacht und ist am Tag wach, genauso wie du während deines Lebens.“
Peter dachte eine Weile nach. Dann sagte er:
„Ich glaube, das stimmt, wenn er etwas über die Erde weiß, die sich um die Sonne bewegt. Weiß er das, Onkel Pfefferkorn?“
„Nun“, sagte Onkel Pfefferkorn, „irgendwie weiß er es, aber nicht so wie du. Er fühlt es, du verstehst es.“
„Oh!“, sagte Peter und wusste nicht genau, ob er es wirklich verstand.
„Übrigens“, sagte Onkel Pfefferkorn, „du hattest Angst vor dem Bären, nicht wahr?“
„Ja“, sagte Peter und schämte sich etwas.
„Das brauchst du nicht“, sagte Onkel Pfefferkorn. „Solange du im GROSSEN JAHR bist, ist alles freundlich zu dir. Der Bär hat eine raue Stimme, aber er würde nie jemandem etwas zu Leide tun, der im GROSSEN JAHR ist.“
„Oh!“, sagte Peter, „dann brauche ich mich niemals zu fürchten.“
„Genau, so ist es“, sagte Onkel Pfefferkorn. „Wenn du dich fürchtest, verlierst du das GROSSE JAHR. Vorhin hättest du es beinahe verloren. Wärst du vor dem Bären davongelaufen, hätte er dir vielleicht etwas angetan.“
Peter dachte daran, wie er am liebsten davongelaufen wäre.
„Fürchte dich nie, Peter!“, sagte Onkel Pfefferkorn.
Die Masken Odins
Elsa-Brita Titchenell
3 – Götter und Riesen
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Wenn wir die Mythologien im Lichte der theosophischen Vorstellungen studieren, erkennen wir, daß ihre Götter personifizierte Naturkräfte sind, die nicht statisch oder vollkommen sind, sondern evolvierende Intelligenzen in vielen Graden repräsentieren. Einige sind unserer Beschaffenheit so weit voraus, daß sie unsere höchsten Vorstellungen übertreffen. Sie haben in der Vergangenheit die Phase rudimentären Selbstbewußtseins durchgemacht, in der wir uns heute befinden und einen spirituellen Status erlangt, den wir noch erreichen müssen. Andere mögen sogar weniger evolviert sein als das Menschenreich. Diese befinden sich auf dem Wege „abwärts“ in die Materie und haben unsere Stufe der materiellen Entwicklung noch nicht erreicht.
Die Götter und Riesen der Edden sind die zwei Seiten der Existenz, die Dualität, aus der Welten geformt werden. Die Götter sind bewußte Energien, Intelligenzen aufgeteilt in viele Grade. Sie verkörpern sich in Sternen, Planeten, Menschen – in jeder Lebensform. Dies schließt scheinbar leblose materielle Organisationen – Felsen, Sturmwolken, Ozeanwellen – ein, die wir im allgemeinen nicht als lebendig ansehen, sondern die, da sie Organisationen von Atomen sind, die Dynamik der Atome, die sie zusammensetzen, besitzen wie auch ihre eigene einmalige charakteristische Struktur und Bewegung. Die Energien, die diese Dynamik im Universum liefern, sind die individuell evolvierenden Bewußtheiten, von den Mythen Götter genannt.
Die Riesen, ihre Gegenstücke, sind Trägheiten: kalt, unbeweglich, unförmig. Sie werden nur zu Materie, wenn sie von den Göttern vitalisiert und in Bewegung gesetzt werden, und sie hören zu existieren auf, wenn die Götter weggehen. Die Zeitperioden, in denen die Organisationen und Organismen mit Leben erfüllt werden, sind die in den Edden genannten Riesen; d.h. sie sind die Lebensdauer sowohl der Götter als auch ihrer Körper.
In vielen Erzählungen finden wir einen oder mehrere Götter zu der Riesenwelt wandern und manchen Riesen besuchen, „um zu sehen, wie seine Halle eingerichtet ist“. Es gibt häufig eine Konfrontation zwischen einem Gott und einem Riesen, die an dem klassischen Ratespiel teilnehmen, worin die Protagonisten sich abwechselnd Rätsel aufgeben, die der andere lösen muß. Der Verlierer büßt sein Leben ein. Die Bedeutung dieses Wettstreits ist offensichtlich ein Austausch von Information für das Wohl des Hörers oder Lesers und symbolisiert auf meisterhafte Art und Weise den Weg, auf dem eine göttliche Energie die substantielle Seite ihrer Natur, in der sie sich verkörpert, informiert. Im Gegenzug dazu empfängt sie die Erfahrung der Existenz und sich erweiterndes Verständnis. Der nachfolgende „Tod“ des Riesen (der die Begegnung immer verliert) stellt einen Wechsel des Zustandes, des Wachstums, dar, da die rudimentäre materielle Natur aus ihrer früheren Kondition stirbt, indem sie eine weiter fortgeschrittene Evolutionsstufe betritt.
Die Existenz ist anscheinend nie endend; die Wesenheiten sind fortgeschritten oder unreif nur im Verhältnis zu anderen Wesenheiten, aber nie in irgendeinem absoluten Sinn weder in der Zeit noch in der Art. Wie die aions (Äonen) der Gnostiker sind die altnordischen Riesen sowohl Welten als auch Zeitperioden, wie schon gesagt; Zeitalter, in denen die Götter in geeigneten Formen verkörpert sind und auf diese einwirken. Häufig wird ein Riese der „Vater“ eines Individuums genannt, was auf die Eigenschaften eines Zeitalters hinweist, als ob man sagen würde, daß eine Person „ein Kind der Renaissance“ oder „ein Produkt seiner Zeit“ sei. Ein kürzerer Zyklus innerhalb eines größeren kann sich auf eine Tochter des Riesen beziehen, und verschiedene Töchter würden dann eine Reihe von Zyklen innerhalb eines längeren Zyklus repräsentieren.
Wenn die Götter Welten formen und sich in ihnen verkörpern, dann sagt man von ihnen, daß sie die Tafeln für ihr Festgelage vorbereiten, denn an den stellaren, planetarischen und anderen materiellen „Tafeln“ nehmen die göttlichen Intelligenzen den „Met“ der Erfahrung zu sich, wodurch sie ernährt werden. Im Gegensatz zu den Riesen, die als Vehikel oder Träger der göttlichen Energien während der Lebenszeiten der Götter dienen, sind die Aions ohne Leben, während deren sich die Götter aus der Existenz entfernen, zu ihren übernatürlichen Sphären zurückkehren und die Materie in einem Zustand der Entropie zurücklassen. Solche Zeitalter sind die Reifriesen. Sie stellen Perioden der Trägheit dar, in denen keine Energien vorhanden sind. Während dieses totalen Bewegungsmangels gibt es kein Leben oder keine Existenz im so freigemachten Raum; keine Atome bewegen sich, keine Formen sind organisiert, weil keine göttliche Energie anwesend ist, um irgendwelchen Wesen Leben zu spenden. In den östlichen Philosophien wird eine solche äußerste Ruhe pralaya (Auflösung) genannt, wenn die Bewußtheiten sich in ihren entsprechenden Nirvanas befinden und die Materie gänzlich aufgelöst ist. Die einzig mögliche Beschreibung eines derartigen Zustandes wäre, was die Wissenschaft als absoluten Nullpunkt (0° Kelvin) erwähnt: absolute Ruhe, vollständige Bewegungslosigkeit, die Abwesenheit jeglicher Art von Existenz. Für uns ist das natürlich ein hypothetischer Zustand, undenkbar für Lebewesen, aber die moderne Wissenschaft nähert sich der Vorstellung von dem Reifriesen sehr, indem sie anerkennt, daß die Materie das Produkt von Energien in Bewegung ist – daß ohne Bewegung es keine Materie geben würde.
Örgälmir („ursprünglicher Ton“)1 der Edda ist gleich Brahmā, der „sich Entfaltende“ der Hindu-Kosmogonie, der erste Durchbruch der vibrierenden Bewegung, der die Bildung eines Kosmos initiiert; der letzte Riese Bärgälmir („Ton des Erreichten“), der „in der Mühle zermahlen“ und zur Wiederverwertung „gerettet“ wird, gleicht Śiva, dem Zerstörer/Regenerator. Es würde schwierig sein, sich eine effektivere Beschreibung des Urknalls und der Schwarzen Löcher der Astrophysik auszudenken als diese mythischen Namen. Sie suggerieren die Systole und die Diastole eines großen kosmischen Herzens. Die erstere strömt die Energien in die Manifestation aus, die einen Kosmos aus dem Chaos organisieren. Die letztere resorbiert die Lebensenergien in das unbekannte Herz des Seins und läßt die körperlichen Sphären zur Auflösung zurück, die in den Mühlen der Götter zur eisigen Homogenität des Reifriesen zermahlen werden.
In jeder Existenzart, ob es das Leben einer Galaxie, eines Menschen oder eines Atoms ist, gibt es ein Zusammenspiel zwischen Energie und Trägheit, Bewußtsein und Substanz, Geist und Materie, Götter und Riesen. Die Gegensatzpaare sind für ewig miteinander verknüpft, gegenseitig unentbehrlich. Es könnte kein Riese ohne seinen entsprechenden Gott sein, denn es erfordert Energie, um die Struktur von Atomen zu organisieren; andererseits, die Götter benötigen Vehikel, um Erfahrung zu erwerben, wobei das Bewußtsein genährt wird. Ohne materielle Welten irgendwelcher Art hätte das Bewußtsein keinen Weg, um zu wachsen oder sich selbst zum Ausdruck zu bringen. Folglich sind Götter und Riesen ewig gegenseitig abhängig und relativ nebeneinander. So wird der Met der Götter in dem Brauhaus des Riesen Ägir (Raum) gebraut und auf den Tafeln des Sonnen- und Planetensystems serviert. Das ist die altnordische Version des Hindugedanken, daß das Universum für die Erfahrung und Emanzipation der Seele existiert.
Im Laufe der Zeiten wurden schließlich die Götter der Mythen als menschenähnliche Persönlichkeiten betrachtet. Die griechischen Gottheiten scheinen am meisten unter dieser Demütigung gelitten zu haben, obwohl die Gottheiten der Edda in volkstümlichen Geschichten und Kommentaren auch durch billigen Spott erniedrigt worden sind. Ihre sich teilweise überdeckenden dynamischen Kraftfelder und die Gravitationswirkungen, die sie verursachen, wurden in den volkstümlichen Geschichten als eheliche, außereheliche und blutschänderische Beziehungen dargestellt, die von Generationen von Laien und Gelehrten gleichermaßen als das schlechte Betragen von sehr unwahrscheinlichen Gottheiten beurteilt worden sind. Die Edda selbst gibt ein amüsantes, übertriebenes Beispiel dieser Einstellung in „Lokis Zankrede“.
Odin
Das Haupt unter den Aesir ist natürlich Odin. Als Allvater ist er die göttliche Wurzel allen Seins in allen Welten, die in allen Lebensformen, im kleinsten Teilchen wie auch im Kosmos selbst gegenwärtige göttliche Essenz. Wenn Odin die riesigen Welten besucht, reitet er ein achtbeiniges Roß namens Sleipnir (Gleiter), von Loki gezeugt, und er benutzt zahlreiche Namen und Beinamen, die in jedem Fall seine besondere Mission kennzeichnen. Er besitzt einen magischen Ring, der sich zu acht gleichen Ringen in jeder neunten Nacht vermehrt. Dies bezieht sich offensichtlich auf sich vermehrende Zyklen, worin jede spiralförmige Windung eine Anzahl kleinerer Windungen enthält und eine stets wiederkehrende Bewegung sowohl in der Zeit, als auch im Raum repräsentiert: Die Räder innerhalb von Rädern der biblischen Symbolik. Dieses Spiralmuster kann unter Pflanzen und Tieren in der ganzen Natur gefunden werden, von den atomaren Welten bis zu den großen schwungvollen Bewegungen der Sterne und Galaxien im Raum.
Das erste und ausführlichste Lied der Älteren Edda, Völuspá, wendet sich an Odin, den göttlichen Wanderer, der die Welten durchquert und die Tiefen der Materie um der Erfahrung willen aufsucht, die Runen der Wahrheit. Denn Odin ist sowohl individuell als auch universal. Auf der planetarischen Ebene ist er der führende Geist des Planeten Merkur; er ist gleichzeitig der innere Gott jeden Wesens auf Erden und der göttliche Bote, Hermod, der auch sein Sohn ist und dem griechischen Hermes entspricht. Odins Gemahlin ist Frigg, die weise Mutter der Götter, ein Vorbild der Güte und die Hüterin des Geheimwissens. In den altnordischen Mythen entspricht sie der ägyptischen Isis und auch in anderen Systemen der universalen unbefleckten Mutter, aus der alle energiereichen Lebensursachen (die Götter) hervorgehen oder absteigen. Frigg wird erwähnt als die eine, die „das Schicksal jedes Wesens kennt, obwohl sie selbst nichts sagt“ (Lokasenna, siehe dort). Ihre Macht ist derjenigen Odins gleichwertig und obwohl ihr Einfluß überall vorhanden ist, ist sie nie aufdringlich. Wir beobachten auch, daß von Frigg nicht berichtet wird, daß sie ein Haus (vgl. Grimnismál) bewohnt, obwohl sie als Saga einen von Odins Wohnsitzen teilt. Wir können daraus folgern, daß, während Frigg der unmanifestierte, passive Aspekt von Odin ist, die Weisheit ihrer ewigen Vergangenheit in der Sagaform (vgl. S. 97, Fußnote) sie (Frigg) auf der Lebensstufe repräsentiert.
Da Odin auf vielen Ebenen erscheint – als eine schöpferische Kraft in allen Welten, der Logos der klassischen griechischen Philosophie, und auch als der Informant des menschlichen Geistes – ist er allgegenwärtig und wird auf allen Existenzstufen gefunden, manchmal verkleidet, oft unter verschiedenen Namen, aber immer erkennbar. Das verstärkt die Vorstellung, daß die göttliche Essenz sowohl in allen Lebensformen gegenwärtig ist, als auch, daß sie das einzige selbst existierende Ideal im Tod (nonlife) ist, wenn der Kosmos in Nichts aufgelöst ist. Es ist daher nicht überraschend, daß Odin auch als Allvater erwähnt wird und unter der einen oder anderen Maske in jeder Geschichte und jedem Gedicht entdeckt werden kann. Das auffallendste Beispiel ist in Völuspá enthalten, wo Odin „die ganze heilige Verwandtschaft“ – sich auf alle Lebensformen im Universum beziehend – genannt wird. In Hávamál ist er „Der Hohe“, in Vaftrudnismál ist er der Gagnrád (vorteilhafter Rat), in Grimnismál ist er Grimnir (maskiert oder verkleidet), in Vägtamskvädet ist er Wegtam (weggewohnt: mit Wegen vertraut). In Walhalla grüßt er seine Helden als Ropt (verleumdet, mißverstanden) und Nikar (Austeiler von Mißgeschick) aus Gründen, die erklärt werden sollen (S. 83).
Thor
Eine andere universal anerkannte Gottheit ist Thor, der dem Jova oder Jupiter der Römer entspricht und in gewisser Hinsicht auch dem griechischen Zeus. Als Quelle aller Vitalität und Kraft hat auch er viele Namen, die auf verschiedene Phänomene hindeuten, zu denen die elektromagnetische Kraft gehört. Thor ist nicht nur der Blitzeschleuderer, der das Wetter kontrolliert (vergleichbar mit Jupiter der Fröhliche und Jupiter Pluvius), er ist auch der Regent des Planeten Jupiter. Wenn Thor Wior heißt, repräsentiert er Vitalität, die Lebenskraft, die jedes Wesen belebt. Als Hlorridi ist er die Elektrizität, die wir auf Erden kennen, und er besucht uns aus dem Himmel in Blitz und Donner.
In der Weite des Raumes ist Thor Thrudgälmir (Thors Ton), die erhaltende Energie, (Fohat der orientalischen Philosophie), die den Kosmos aus dem Chaos organisiert und die galaktischen Feuerräder in Wirbel versetzt. Thrud oder Thor ist die vorantreibende Kraft, die die Atome in Bewegung hält und, gleich dem hinduistischen Vischnu, alle Dinge während ihrer Lebenszeit in Tätigkeit hält. Thors Hammer ist Mjölnir (Müller), die zermalmende Kraft, die sowohl zerstört als auch erschafft. Er ist der elektrische Strom, der stets zu der Hand zurückkehrt, die ihn aussendet. Symbolisiert durch den Swastika, entweder drei- oder vierarmig, repräsentiert er die wirbelnde Bewegung, die ewig sich bewegende Kraft, die niemals aufhört, während alles lebt in Zeit und Raum.
Thrudgälmir hat zwei Söhne: Modi (Zorn) oder Magni (Kraft), die auf die zwei Pole der Elektrizität oder den Magnetismus auf der kosmischen Ebene hinweisen. Alles, was mit Thor verbunden ist, wiederholt die Dualität der bipolaren Kraft. Seine Söhne, zentrifugal und zentripetal wirkende Kräfte, manifestieren sich als Strahlung und Gravitation in allen Lebensformen. Im menschlichen Bereich kennen wir diese Kräfte als Haß und Liebe, Abstoßung und Anziehung. Thors eiserner Gürtel bildet den Stromkreis für den elektrischen Strom; seine zwei stählernen Handschuhe lassen auf die Dualität der positiven und negativen Polarität schließen. Seine Wagenräder sprühen Funken von Blitzen durch die Himmel; aus diesem Grunde ist er, wenn er umherwandert, unfähig, die Regenbogenbrücke der Götter, Bifrost zu benutzen, da seine Blitze die Brücke in Brand setzen würden. Er muß daher die Wasser (des Raumes), die die Welten voneinander trennen, durchwaten. Dies scheint für den Gott kein Problem zu sein, daher ist es verblüffend, daß ein Lied völlig einem eher monotonen Austausch von Prahlereien zwischen Thor und dem Fährmann Hárbard gewidmet ist, den Thor zu überreden versucht, ihn über einen Fluß zu befördern. Es ist offensichtlich ein Trick, um die Notwendigkeit eines Leiters zur Beförderung der elektrischen Kraft zu demonstrieren. (Das Lied ist hier nicht enthalten.) Auf dem Planeten Erde wird Thors Handlung durch seine zwei adoptierten Kinder Thalfi (Geschwindigkeit) und Röskwa (Arbeit), vertraute Diener unserer machthungrigen Zivilisation, unterstützt.
Thors schöne Frau heißt Sif. Sie besitzt langes goldenes Haar, das der Stolz aller Götter ist. Es repräsentiert die Wachstumsvitalität wie auch die Ernte, die sich aus ihr ergibt und, analog dazu, die evolutionäre Kraft und den Drang zum Fortschritt, der den Lauf der Existenz für alle Wesen weiterbestehen lassen.
Sonnen- und andere Götter
Die Sonnengottheit unserer Welt ist Balder. Er stirbt und wird täglich, jährlich wiedergeboren und repräsentiert die Lebenszeit der Sonne. Dies ist ein Weg, um die ewig neuen Aspekte zu beschreiben, die sich mit jedem größeren oder kleineren Zyklus ergeben, wenn der Sonnengott „stirbt“ und mit jeder Rotation und Umdrehung des Planeten Erde wiedergeboren wird. Die Seele der Sonne heißt Alfrödul, das „strahlende Elf-Rad“, während das sichtbare Gestirn mit dem Spitznamen „Dwalins Spielzeug“ belegt wird. Wie die physische Sonne unser Leben auf Erden unterhält, so erhält ihre Lebensessenz unser spirituelles Leben.
Als der Sonnengott von seinem blinden Bruder Hödur (Unkenntnis und Finsternis) getötet wurde – eine bewegende Geschichte, die in Vägtamskvädet erwähnt wird –, stirbt Balders ergebene Frau Nanna an einem gebrochenen Herzen. Ihre Nachfolgerin ist ihre Halbschwester Idun, die ihre Aufgabe erbt, die Götter mit den Äpfeln der Unsterblichkeit zu versorgen. Aus dem Zusammenhang kann geschlossen werden, daß Idun unsere Erde repräsentiert, während Nanna für den Körper des Mondes steht, der vor einer langen Zeit starb. In dem theosophischen Schema ist der Mond auch der Vorgänger unseres jetzigen lebenden Planeten.
Der Planet Mars wird in der Edda von dem Gott Tyr repräsentiert – ein Wort, das „Tier“ bedeutet, d.h. ein belebtes Wesen, eine Energie, daher ein Gott. Tyr ist unter seinen Brudergottheiten eine heroische Figur, denn er hat seine rechte Hand geopfert, um dem gefesselten Fenris (Fenris), dem Wolf, zu helfen, der, wenn er befreit ist, dazu ausersehen ist, die Sonne zu verschlingen.
Der Gott unseres Planeten Erde, Freyr, ist der Bruder von Freyja, der altnordischen Venus-Aphrodite. Sie sind die Kinder von Njörd, der durch den Planeten Saturn repräsentiert wird und der auch (wie der griechische Chronos) für die Zeit steht. Freyja ist die Förderin und Beschützerin der menschlichen Rasse, die sie an ihrer Brust in der Form eines Juwels trägt – das Brisingamen: die spirituelle Intelligenz in der Menschheit (brising Feuer, besonders das Feuer des erleuchteten Verstandes; men Juwel). Freyrs Frau ist Gerd, Tochter des Riesen Gymir.
Loki
Unter den Göttern nimmt Loki einen einzigartigen Platz ein. Nachdem er Göttlichkeit erlangt hat, obwohl vom Stamme der Riesen, repräsentiert er eine höchst geheimnisvolle und heilige Qualität in der menschlichen Natur. Einerseits ist er die göttliche Intelligenz, die sich in der frühen Menschheit erhob (Freyjas Juwel, mit dem er verknüpft ist) und auch der freie Wille, durch den die Menschheit ihre Einstellung für das Gute oder Böse wählen kann; andererseits ist er der Betrüger, der Abtrünnige, der den Göttern Unglück bringt und andauernd wegen seines boshaften Benehmens ins Gebet genommen wird, woraufhin er auch das Werkzeug ist, das die durch ihn herbeigeführte Situation bessert. Alles in allem verkörpert er das menschliche Gemüt, schlau, töricht, unreif. Wenn er in seinem versöhnlichsten Charakter betrachtet wird, wird Loki Lopt (hochfliegend) und richtet sich an die erhebenden, aufstrebenden Züge in der menschlichen Intelligenz.
Es gibt noch viel mehr Götter im Pantheon, zwei von ihnen erfordern eine besondere Erwähnung: Forseti, Gerechtigkeit, dessen Funktion in dem altnordischen Universum genau der von Karma in den orientalischen Philosophien entspricht. Ein anderer ist Bragi, die Personifizierung der poetischen Inspiration, die Weisheit der Skalden und die göttliche Erleuchtung in der Seele – des Universums und des Menschen.
Aus den Geschichten geht unstreitig hervor, daß die Wanir Götter sind, die höher stehen als die Aesir in einem Universum aus vielen Ebenen der Wahrnehmung, der Erkenntnis, der Einsicht und des Verstehens, wo in unendlicher Aufeinanderfolge hierarchischer Leben der Größere den Kleineren, der in ihm enthalten ist, inspiriert. Die zwei Götterklassen, Wanir und Aesir2 entsprechen scheinbar den asuras und suras der Hindu (Nichtgötter und Götter, die ersteren haben eine doppelte Bedeutung: entweder oberhalb oder unterhalb der Götter). Die Wanir werden fast immer als „die weisen Wanir“ erwähnt und scheinen keine direkte Rolle in den Lebenssphären zu spielen. Die Aesir andererseits inspirieren lebende Himmelskörper, die Planeten im Raum. Als Bewohner in Asgard (Wohnort der Aesir) besuchen sie die Riesenwelten, gewöhnlich verkleidet, oder sie senden Abgesandte, um sie zu repräsentieren. Ein klares Beispiel hierfür ist der avatára Skirnir – ein „Strahl“ des Gottes Freyr – der ausgesandt wird, um die Riesenmaid Gerd im Auftrag des Gottes zu umwerben. Die reine Gottheit kann keinen direkten Kontakt mit der Materie haben, sondern muß „verkleidet“ sein, oder, um einen allgemeinen elektrischen Ausdruck zu benutzen, durch einen Transformer „abwärts transformiert“ werden, oder was die altnordischen Mythen einen alf (Elf) bezeichnen, was einen „Kanal“, eine Seele bedeutet. Die „Verkleidungen“ der Götter sind in jedem Fall Seelen und geeignet und charakteristisch für die Mission, an der sie gerade beteiligt sind.
Einige der am geheimnisvollsten und schwierigsten Passagen in jeder Mythologie beschäftigt sich mit dem Krieg der Götter. In der biblischen Offenbarung sind es Michael und die Engel, die den himmlischen Drachen mit seinen Truppen bekämpfen; in der Rig-Veda herrscht der Kampf zwischen den suras und asuras, und in der Edda kämpfen dieselben kosmischen Mächte als die Wanir und Aesir gegeneinander. Weil das westliche Denken lange gewohnt war, die Gottheit als eine einzelne göttliche Persönlichkeit, die einzige Lebensebene oberhalb des Menschen im Kosmos anzusehen, repräsentieren die Aesir nach allgemeiner Ansicht eine ältere und die Wanir eine jüngere Klasse entsprechender Gottheiten. Es gibt jedoch starke Anzeichen dafür, daß diese zwei Kräfte zu verschiedenen Existenzebenen, eine höher als die andere, gehören; sie gleichen auch den kumāras (Skt. Jungfrauen) und agniṣhwāttas (jene, die vom Feuer gekostet haben), beziehungsweise Göttern, die unmanifestiert bleiben, und jenen, die sich in materiellen Welten verkörpert haben. Dies wird durch den Vers (25) in der Völuspá untermauert. Er erzählt von den Aesir, daß sie aus ihrer himmlischen Festung hinausgedrängt wurden und die Wanir „siegreich“ in den göttlichen Bereichen zurückblieben. Der Kampf, der die kosmische Kraft Thors und eine neue Schöpfung auslöste, scheint das Ergebnis des Verbrennens von Gullweig(Gier nach Gold) zu sein, der, gleich dem rätselhaften Phoenix, sich schöner nach jeder Reinigung durch Feuer „hochgehoben auf den Speeren“ der Götter erhebt. Gleich der Transmutation der Alchemisten von unedlem Metall in Gold, findet dieses mystische Thema eine bereitwillige Antwort in der menschlichen Seele. Wir erkennen seine Anwendung auf den Hunger nach Erleuchtung im Menschen, der in den Göttern in der Schöpfung eines Universums resultiert; es ist der Drang, der sie zur Manifestation antreibt. Paradoxerweise besitzt der Durst nach Gold auch die entgegengesetzte Anwendung in unserer menschlichen Sphäre, wo er zur Habgier nach Besitztümern wird.
Auf der Ratsversammlung der Götter machte Odin den Beratungen ein Ende: Sollten alle Götter büßen oder nur die Aesir? Die „besiegten“ Aesir überließen das Feld den Wana-Göttern, die in ihren Himmeln zurückblieben, währenddessen die verdrängten Aesir sich verpflichteten, die Welten zu beleben und zu erleuchten. Dies scheint die Aesir mit den Agniṣvāttas zu identifizieren, weil sie die Welten im Kosmos mit Leben erfüllen. Es ist ihre Gegenwart in den Lebewesen, die die Nostalgie der Seele nach ihrer spirituellen Heimat erweckt. Für die Götter ist es ein erhabenes, von Odin, dem Allvater, angestiftetes Opfer. Die göttliche Gegenwart im Herzen drängt nach Vermehrung der Weisheit.
Wieder einmal berieten die Götter: Wer hat die Luft mit dem Bösen vermischt und Ods Maid der Riesenrasse gegeben? Das kann umschrieben werden mit: „Wer hat der menschlichen Rasse die Macht des freien Willens gegeben, das Gute oder das Böse zu wählen und die Intelligenz (das Freyja-Prinzip, Odins Tochter und der Menschheit Braut – die höhere menschliche Seele), mit Hilfe derer sie aufgrund dieser Entscheidungen lernen und wachsen kann?“
Wer wirklich? Eine deutliche Antwort wird nicht gegeben aber, wenn man an den göttlichen „Abtrünnigen“ denkt, ist es klar, daß ein Aspekt von Gullweig Loki ist – die niedere Natur, die sich zum Selbstbewußtsein entwickelt hat und folglich eines göttlichen Formats aus einer früheren materiellen Kondition. Seine schelmischen Streiche sind charakteristisch für die menschliche Natur, undiszipliniert und unvollkommen, doch potentiell gottgleich. Loki begleitet fast immer die Aesir auf ihren Wanderungen durch die Riesenwelten und funktioniert dabei als Mittelsperson. Er stellt die Brücke dar zwischen Gott und Zwerg (die spirituelle Seele und die tierische Natur) im Menschen und legt eine deutliche Dualität frei, zerrissen zwischen den edlen und üblen Impulsen. Da Loki Freyjas Brisinga-Juwel stahl, wurde die menschliche Intelligenz von ihrem eigentlichen Ziel abgewendet und für niedrige Zwecke mißbraucht.
Ein Pakt, der zwischen den Wanir und den Aesir geschlossen wurde, mündete in einen Austausch von Geiseln.3 Die Titanen Mimir und Hönir wurden von den Aesir zu den Wanir geschickt, die im Gegenzug die Götter Njörd und seinen Sohn Freyr zu den Aesir hinabschickten. Die Wanir fanden bald, daß Hönir (die Intelligenz auf der kosmischen Skala) nutzlos war, es sei denn, Mimir (die veränderliche Grundmaterie) war zur Hand, um ihn zu beraten (die Vernunft ohne materiellen Handlungsbereich). So schnitten sie Mimirs Kopf ab und schickten ihn zu Odin, der ihn täglich konsultierte und von ihm die Geheimnisse der Existenz erfuhr.
Für uns ist das vielschichtige Universum der mythischen Geschichten eine ungewohnte Lebensanschauungsweise, aber sie ist inbegriffen in den meisten alten Kosmologien der Welt. Mimir allein besitzt neun Namen auf neun Lebensebenen mit neun Himmeln und Welten. Andere Systeme können sieben oder zwölf verwenden. Unsere westliche Kultur hat das Universum auf drei Stockwerke begrenzt mit Gott oben, dem Menschen in der Mitte und dem Teufel im Keller. Das erlaubt kein Zielbewußtsein für irgendeine Lebensform, die anders ist als die menschliche. Die ganze Schöpfung befindet sich unterhalb unseres eigenen hohen Standes. Die ganze Schöpfung entwickelt sich auf die menschliche Lebensform zu, und da scheint alles zu einem toten Ende zu kommen. Was das sich entwickelnde Bewußtsein und Verständnis betrifft, so gibt es da keine Berücksichtigung einer Verbesserung oder eines Wachstums unterhalb der menschlichen Stufe. Sie gibt uns sehr wenig, um vorwärts zu schauen und sie macht die Begriffe Unendlichkeit und Ewigkeit bedeutungslos. Im Gegensatz dazu postuliert das traditionelle Sagengut endlose Aussichten auf Zeit und Raum mit Lebensformen, die sich durch zahllose Kombinationen der Spiritualität und der Materialität erstrecken und wo unsere Welt ein schmaler Querschnitt auf ihrer eigenen Ebene ist. In einem solchen Universum kann man automatisch gut mit Geist und böse mit Materie gleichsetzen. Da gibt es immer eine gleitende Skala der Relativität, wo „gut“ Rechtschaffenheit, Harmonie im Zusammenhang dazu und „böse“ Disharmonie ist. Die verblüffende biblische Erwähnung der „spirituellen Verruchtheit auf hohen Plätzen“ kann als bedeutende Unvollkommenheit in einem spirituellen Zustand oder als böse relativ zu einem höheren Stand erklärt werden. In allen Mythen sind Götter und Riesen, Energie und Trägheit, Bewußtsein und Substanz, unentwirrbar miteinander verbunden, immer relativ. Sie können von unserem begrenzten Maßstab von Gut und Böse nicht beurteilt werden. Doch sie ändern sich beständig, vom Geringeren zum Größeren wachsend. In dem Maße, wie der Begrenzte seine Einschränkungen erweitert, wird das Egozentrische universal.
In der brahmanischen Literatur werden die Götter und die Riesen auch in der Gestalt von lokas und talas unter anderen gefunden. Diese repräsentieren die vielen Welten der Manifestation, einschließlich der materiellen Welt, die wir bewohnen. Ein loka ist das aufwärts tendierende Bewußtsein auf jeder Ebene, das tala ist die entsprechende abwärts tendierende Materie – die Ausdrücke „aufwärts“ und „abwärts“ sind natürlich symbolisch. Dieses Zueinander-in Beziehung-stehen der Götter und Riesen in ewiger Opposition wird in Grimnismál gut beschrieben, das den Versuch unternimmt, die „Schelfe“ der Substanz zu beschreiben, die die „Hallen“ oder „Behausungen“ ihrer entsprechenden Bewohner, die Götter, erbauen.
Die Erklärung des Krieges im Himmel muß der Intuition jedes Einzelnen überlassen werden. Man nimmt einen Fortschritt der göttlichen Intelligenzen wahr, die die materiellen Welten, wahrhaftige Höllen gegenüber diesen wohltuenden Einflüssen, inspirieren, so daß niedrigere Wesen ein gewisses Maß ihrer Erleuchtung empfangen können. Dieser Unterton der Anteilnahme der Götter an niedrigeren Bereichen um ihrer Bewohner willen wird in allen Gott-Geschichten der Wikinger (oder ihrer damaligen Vorfahren) stark empfunden. Er kann sehr wohl der wahre Grund dafür sein, daß uns diese Überlieferungen ansprechen und fortlaufend verehrt und wiedererzählt werden.
Fußnoten
1. Ör (Isl) oder ur (Schw.) ist eine propositionale Vorsilbe, für die kein adäquates englisches Äquivalent existiert. Sie bedeutet „aus“ und suggeriert eine Emanation aus einer ursprünglichen Wurzel oder einem anfanglosen Ursprung. [back]
2. Einzahl: van und áss (schw. ås); r, dem ein Vokal vorangeht, ist eine Pluralendung (vanir, åsar oder aesir). Ås bedeutet auch der höchste Dachbalken eines Hauses. Der Ausdruck kann als Vans und Ases anglisiert sein. [back]
3. Aus der Ynglingasaga der Jüngeren Edda [back]